Château Meyney
Saint-Estèphe, Cru Bourgeois Superieur
Zweitwein:
Prieur de Meyney
Im gleichen Besitz:
Château Grand Puy Ducasse, Pauillac, 5éme Grand Cru Classé
Rund um die Domaine de Meyney entstand das prestigeträchtige Weinbaugebiet Saint-Estèphe. Bereits im Jahr 1276 wurde der erste Weinberg erwähnt. Die Weinberge wurden lange Zeit von den Großbürgern und Aristokraten von Bordeaux begehrt, bis sie 1625 durch das Vermächtnis von Pierre Forthon an die Pères Feuillants wieder in den Schoß der Kirchenmänner zurückkehrten, was das offizielle Datum der Gründung des Weinguts war. Der Begriff "Château" wurde Meyney von der Familie Luetkens im 19. Jahrhundert angehängt, ein Schritt in die Moderné dank einer Linie von inspirierten Frauen. Im Jahr 1919 erwarben die Cordiers, einflussreiche Händler, das Anwesen und verhalfen den Weinen von Meyney zu internationalem Ruf und Vertrieb. Seit der Übernahme durch die Gruppe Crédit Agricole im Jahr 2004 wurde die schlafende Schönheit unter der Leitung von Anne Le Naour wieder zum Leben erweckt.
Château Meyney gilt als klassisches Beispiel für die Unvollkommenheit der Klassifizierung von 1855. Auf halber Strecke zwischen den Weinbergen von Château Montrose (2ème Grand Cru Classé) und Chateau Calon Ségur (3ème Grand Cru Classé) wurde es einfach "vergessen". Das macht den Wein heute aber nicht schlechter, aber dafür günstiger.
Das Terroir von Château Meyney ist bemerkenswert. Es liegt auf einer kiesigen Kuppe, die auf natürliche Weise zur Mündung hin entwässert und ideal ausgerichtet ist. Ein ausgeprägtes Gefälle lässt den Weinberg allmählich bis auf eine Höhe von 20 Metern ansteigen, die die natürliche Drainage des Bodens erleichtert. Die Kieselsteine ruhen auf einem tiefen Lehm-Kalk-Sockel, der den Wurzeln der Reben während Trockenperioden eine unverzichtbare Feuchtigkeitsreserve bietet. Eine weitere Besonderheit ist das lokale Mikroklima, das durch die Nähe der Gironde-Mündung entsteht, die durch ihre Wassermassen wie ein natürlicher Regulator bei extremer Kälte und Hitzewellen wirkt. Das Terroir ist ideal belüftet und großzügig der Sonne ausgesetzt. Neben den Kieselsteinen aus dem Garonnaise-Gebiet verfügen die Weinberge über einen originellen und im Médoc seltenen Beitrag: eine 3 Meter dicke und 50 Zentimeter tiefe Ader aus blauem Ton. Dieser typische Boden verleiht den Weinen von Meyney eine sehr samtige Struktur. Die Merlots fühlen sich hier genauso wohl wie auf den größten Terroirs von Pomerol.
Château Meyney verfügt über 51 Hektar zusammenhängende Weinberge die mit 35-40 Jahre alten Reben bepflanzt sind. Der Rebsortenspiegel besteht aus 50% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot und 15% Petit Verdot. Im Jahr 2021 begann die Umstellung auf biologische Landwirtschaft.
Die Trauben werden von Hand gerntet, im Weinberg vorselektiert und anschließend noch einmal mit einem optischen Sortiergerät und von Hand sortiert. Die Vergärung erfolgt in temperaturgesteuerten Edelstahl- und Betontanks. Ein Drittel des Grand Vin durchläuft die malolaktische Gärung in neuen Barriques. Der Ausbau erfolgt für 12 bis 18 Monate in Fässern aus bester französischer Eiche (1/3 neu).
Die Weine von Château Meyney gelten als rasisg mit würzigen Noten und, dank der alten Petit-Verdot-Reben, einer oft tiefschwarzen Farbe.