Château Canon
Saint-Émilion, 1er Grand Cru Classé "B"
Zweitwein: Croix Canon, Grand Cru Classé
Im gleichen Besitz:
Château Rauzan-Ségla, Margaux, 2ème Grand Cru Classé
Château Berliquet, Saint-Émilion, Grand Cru Classé
Château Canon bzw. das Land wurde 1760 von Jacques Kanon, einem berühmten Freibeuter, der sich bei der Einnahme von Québec City hervortat, erworben. Das ursprüngliche Anwesen bestand aus einem einzigen Stück Land, das von Steinmauern umgeben war. Er erwarb außerdem weitere Parzellen und vergrößerte so den Besitz. 1767 ließ er das Schloss bauen und verkaufte schließlich alles an den Besitzer von Château Canon de Fronsac. Das Château wechselte in der Folge mehrfach den Besitzer bis 1919 mit Gabriel Supau wieder Kontinuität einkehrte. Er investierte in die Weinberge und ließ bereits 1976 temperaturgesteuerte Gärbehälter aus Holz installieren. Im Jahr 1996 wurde schließlich das bisher letzte Kapitel aufgeschlagen. Die Gebrüder Wertheimer, Eigner der Modemarke Chanel und Besitzer von Château Rauzan-Ségla in Margaux, erwarben das Château und starteten umfangreiche Neuanpflanzungen, investierten in neue Edelstahltanks und einen klimatisierten Keller. Im Jahr 2000 erwarben sie Château Curé Bon la Madeleine (4,4 Hektar angrenzend an die Châteaux Bélair und Ausone) und 2011 Château Matras (12 Hektar) und integrierten beide in Château Canon.
Auf den Anhöhen von Saint-Émilion imponiert Château Canon mit seiner Statur. Die Besonderheit des Weinguts besteht darin, dass der gesamte Weinberg durch eine Mauer mit mehreren Toren eingezäunt ist und dass es Bordierhäuser gibt. Bemerkenswert ist das Vorhandensein eines Gewölbekellers unter dem Herrenhaus sowie alter Steinbrüche unter diesem Keller.
Der Boden ist ton- und kalkhaltig und befindet sich auf einem Plateau. Das poröse Gestein des Plateaus aus Asterienkalkstein nimmt das Regenwasser auf und bietet den Trauben eine langsame und gleichmäßige Reifung. Tonverwerfungen sorgen dafür, das Wasser gespeichert wird und langsam von den Rebstöcken aufgenommen werden kann. Die Rebsorten bestehen zu 71 % aus Merlot und zu 29 % aus Cabernet Franc. Die Rebstöcke sind im Durchschnitt 25 Jahre alt und erstrecken sich über 19 Hektar. Eine selektive grüne Ernte sorgt für weniger Erträge aber bessere Qualität. Die Ernte erfolgt natürlich von Hand mit mehrfacher Sortierung des Lesegutes. Vergoren wird in thermoregulierten Edelstahltanks und der Ausbau erfolgt für bis zu 20 Monate in Eichenfässern (Barrique), von denen jährlich bis 70% erneuert werden. Die Erträge liegen bei 35 hl/ha.
Die Weine von Château Canon zeichnen sich durch Intensität, Seidigkeit, Dichte und Fülle gepaart mit einer schönen Frische und Tiefe aus.