Im Glas ein tiefes Rubinrot mit violetten Reflexen, Zeichen seiner Jugendlichkeit. In der Nase intensive Aromen von dunklen Früchten wie schwarzen Kirschen, Brombeeren und Cassis begleitet von floralen Noten wie Veilchen, würzigen Nuancen wie Pfeffer und Zedernholz sowie einem Hauch von mineralischer Terroir-Präsenz. Am Gaumen reichhaltig und konzentriert mit seidigen Tanninen, fruchtige Noten werden durch Tabak, Schokolade und subtile Gewürze ergänzt. Eine gut integrierte Säure könnte für Frische sorgen und dem Wein eine gute Struktur verleihen.
Der Jahrgang 2018 gilt in Bordeaux als vielversprechend, und Weine wie Château Les Carmes Haut-Brion haben haben ein gutes Alterungspotenzial.
Nach einem milden und feuchten Winter mit reichlich Niederschlägen war der Frühling stressig, mit Hagelstürmen Ende Mai und einem historischen Druck durch Falschen Mehltau. Doch wie durch ein Wunder setzte ab Ende Juni bis Oktober sehr trockenes und warmes Wetter ein, das ein großes Zeitfenster für die Wahl des Datums für die Weinlese bot. In Les Carmes vermeidet der 2018er die Extravaganz des Jahrgangs: mäßig hohe Grade, eine dichte phenolische Konstitution mit feiner Körnung, die Blutkraft der Cabernets Sauvignons, die geraden und frischen Cabernets Francs. Ein Wunderjahrgang, wie ihn nur Bordeaux gebären kann.
Pessac-Leognan, Grand Vin
Zweitwein: C des Carmes Haut-Brion
Das Anwesen von Château Les Carmes Haut-Brion wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert von den Karmelitermönchen gegründet und diente als Kloster und Weingut. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte es verschiedene Besitzerwechsel, bis es schließlich Ende 2010 von der in der Immobilienbranche tätigen Familie Pichet erworben wurde. Die Familie hat sich intensiv für die Wiederbelebung und den Ausbau des Weinguts eingesetzt und es zu einem der aufstrebenden Sterne in der Bordeaux-Region gemacht. Patrice Pichet möchte das Weingut in eine Zukunft führen, die dem Terroir die volle Aufmerksamkeit widmet.
Das Terroir von Château Les Carmes Haut-Brion ist einzigartig und spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung der Weine. Die Weinberge erstrecken sich über etwa 10 Hektar in Pessac-Léognan, einer renommierten Appellation in der Nähe von Bordeaux, inmitten der Stadt. Die Böden sind geprägt von Kies, Ton und Kalkstein, die dem Wein Komplexität und Tiefe verleihen. Ganz in der Nähe liegt auch Château Haut-Brion, das noch etwas bekannter ist. Château Les Carmes Haut-Brion legt großen Wert auf nachhaltige und biodynamische Praktiken im Weinberg. Die Trauben werden von Hand geerntet und mit größter Sorgfalt behandelt. Die Vinifikation erfolgt in einem modernen Weinkeller, der mit modernster Technologie ausgestattet ist. Das Weingut nutzt innovative Methoden wie die Mikrovinifikation, um die Eigenschaften jedes Weinbergs und jeder Parzelle optimal zu nutzen.
Neben den herausragenden Weinen ist Château Les Carmes Haut-Brion auch für seine innovative Architektur bekannt. Der neue Weinkeller wurde von Philippe Starck und Luc Arsène-Henry entworfen (2016) und spiegelt die moderne Vision des Weinguts wider. Er gleicht einem Schiffsbug im Wasser Peugue und soll an die Bedeutung der Seefahrt für Bordeaux erinnern. Die Kombination aus Tradition und Innovation ist charakteristisch für Château Les Carmes Haut-Brion. Für die einen mag der Bau futuristisch und deplatziert wirken, andere sehen ihn als Zeichen des Wandels im Bordeaux. Auf der zentralen Ebene befinden sich die Gärtanks aus Holz, Edelstahl und Beton mit einer Kapazität von 1.200 Hektoliter. Eine Ebene tiefer, schon unter der Wasserlinie, ist der barrique-Keller mit seinen ca. 300 Fässern. Eine Ebene über dem Gärkeller liegt der Verkostungsraum mit Blick auf den Weinberg.
Die Weine von Château Les Carmes Haut-Brion zeichnen sich durch Eleganz aus. Die roten Weine sind typischerweise von intensiven Aromen von schwarzen Früchten, floralen Noten, Gewürzen und einer markanten mineralischen Note geprägt. Sie sind reichhaltig, konzentriert und haben eine ausgezeichnete Struktur.
