Die klimatischen Bedingungen im Jahr 2016 waren besonders günstig für den Aufbau eines qualitativ hochwertigen Jahrgangs. Das Frühjahr war gut durchfeuchtet und kühl und ermöglichte ein schönes vegetatives Gleichgewicht. Man musste jedoch auf den Falschen Mehltau achten. Eine schöne trockene und sonnige Wetterphase am Ende der ersten Junidekade begünstigte eine sehr schöne Blüte. Der Sommer war extrem trocken und sehr sonnig (5,5 mm Regen im Juli, 14,5 mm im August). Im Weinberg setzte nach und nach ein ausgeprägter Wassermangel ein, der sich besonders günstig auf die Anreicherung der Beeren mit Phenolverbindungen (Farbe und Tannine), die langsame, aber vollständige Verfeinerung der Tannine und den aromatischen Aufbau des Weins auswirkte.
Der Jahrgang 2016 zeigt eine tiefdunkle Farbe, eine komplexe, ausdrucksstarke Nase nach reifen Früchtene mit Noten von Vanille, Brombeeren, Pflaume, schwarze Johannisbeere. Er hat eine sehr schöne Frische und ist am Gaumen . Der Wein ist schon im Auftakt fleischig, gut strukturiert und ausdrucksstark mit extrem feinen und dichten Tanninen. Schöne reife Früchte untermalt mit Eiche. Der Abgang ist lang und präzise und finessenreich. Die 6% Petit Verdot in der Asemblage haben dem Wein sehr gut getan. Ein weiterer außergewöhnlicher Jahrgang von Château Branaire-Ducru.
Château Branaire-Ducru
Saint-Julien, 4ème Grand Cru Classé
Zweitwein: Duluc de Branaire-Ducru
Die ersten Erwähnungen von Château Branaire-Ducru reichen bis ins Jahr 1680 zurück, als ein gewisser Jean-Baptiste de Braneyre das Potenzial der Böden erkannte und eine wertvolle Parzelle der Domaine de Beychevelle erwarb. Seine Nachkommen, die Familie Du Luc, ließen 1824 das heutige Château erbauen, welche bis 1919 im Besitz der Familie blieb. Im selben Jahr wurde das Gut mangels Interesse der Erben an Jean-Michel Tapie verkauft. Dieser hatte aber ein mehr als unglückliches Händchen für den Weinbau. Die Weine standen in keiner Relation zur Klassifizierung.
1988 erwarben Patrick Maroteaux und seine Familie das Anwesen udn die Ländereien und beschlossen, Château Branaire-Ducru wieder zu dem Ruf zu verhelfen, der einem 4. Grand Cru Classé in 1855 gerecht wird. Es begannen umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten an allen Elementen, die für die Schaffung eines großen Weins erforderlich sind: Weinberge, Gärkeller, Weinkeller, aber auch der Wohnsitz, das wichtigste Gesicht eines Châteaus. Mit Ausnahme der Jahrgänge 1991 bis 1993 haben sich die Weiner wieder sehr positiv entwickelt.
Im Herzen des Médoc, zwischen Margaux und Pauillac, liegt Château Branaire-Ducru gegenüber von Château Beychevelle in der Appellation Saint-Julien, umgeben von den anderen Grand Crus Classés dieses außergewöhnlichen Terroirs. Die Weinstöcke gedeihen auf Böden aus Kies und Steinen, die im Quartär von der Garonne angeschwemmt wurden. Auf abgerundeten Hügeln, den "Croupes", überblicken sie die Mündung der Gironde. Die Weinberge, die sich aus etwa 15 Mikroterroirs zusammensetzen, erstrecken sich über 60 Hektar und verlaufen auf einer Ost-West-Achse im südlichen Teil der Appellation. Die im Durchschnitt 35 Jahre alten Rebstöcke wachsen auf Schwemmlandböden aus Kieselsäure aus dem Quartär, was sie zu einem der wärmsten Terroirs der Region macht.
Der Cabernet Sauvignon (65%) gedeiht so mit einer perfekten phenolischen Reife und verleiht den Weinen Komplexität, Struktur und Kraft und garantiert gleichzeitig Fruchtigkeit und Frische mit einer intensiven Aromenpalette. Der Merlot (28 %) gedeiht auf Lehmbetten und verleiht den Weinen Geschmeidigkeit. Cabernet Franc (3%) vervollständigt die blumige Note, während der Petit Verdot (4%) dem Wein Würze verleiht.
Als Pionier seiner Art wurde das Château Branaire-Ducru bereits 1991 mit einem modernen Gravitationstank ausgestattet, der das Pumpen der Trauben überflüssig machte. Ein neuer Gärkeller mit 75 hängenden Tanks ist in Planung. Die Trauben werden von Hand gelesen, entrappt und mehrfach sortiert. Die Gärung dauert min. 3 Wochen. Nach der Assemblage reift der Wein für ca. 18 Monate im Barrique (60% Neuholz).
Die Weine von Château Branaire-Ducru gelten als sehr solide und besonders in guten Jahrgängen als sehr gute Alternative zu den teuren Châteaux der Appelation.
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